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Tobis Schienenschleifwagen

von Tobi

Zusammenfassung

Dieser Artikel beschreibt den Eigenbau eines Schienenschleifwagens aus den Teilen von Roco-Gelenkwagen. Die Informationen sind mit zahlreichen Abbildungen illustriert.

Problemstellung

Um unter einer filigranen Oberleitung die Gleise sauber zu halten, sind entweder Vorsicht, entsprechendes Werkzeug und körperliche Verrenkungen notwendig, oder eben der Einsatz eines geeigneten Schleifwagens.

Verwendet werden sollte der Schleifblock, der standardmäßig unter dem Roco-Schienenreinigungs-Güterwagen montiert ist. Ein Umbau des Güterwagens kam nicht in Frage, da der Achsstand für einen Mindestradius von 20 cm viel zu groß ist. Außerdem sollte das Fahrzeug selbstfahrend sein, ein ankuppelbarer Beiwagen schied somit auch aus.

[Material]
Ausgangsmaterial für den Schleifwagen. Die Unterseite des Mittelteils ist bereits zurechtgefeilt. Die linke Befestigungslasche muß noch mit der des Heckteils (vorne links) getauscht werden.

Der Rahmen

Die beiden angetriebenen Enden der Ausgangsfahrzeuge wurden weitestgehend unverändert übernommen. Da die Rahmenteile an den Gelenken beweglich miteinander verschraubt sind und diese Verschraubungen asymmetrich zueinander sind, mußten die Befestigungsösen des Mittelteils und des Heckteils getauscht werden. Dies wurde mit einer ausreichenden Menge an baumwollverstärktem Zweikomponentenkleber erreicht. Durch den Zweikomponentenkleber wird auch gleichzeitig für die galvanische Trennung der Fahrzeughälften gesorgt. Diese ist notwendig, da die Zinkguß-Rahmen teilweise der Stromversorgung dienen.

Der Unterboden des Mittelteiles wurde plan geschliffen, damit die seitenverschiebbare Schleifstückhalterung widerstandslos bewegt werden kann.

[Mittelteil]
Mittelteil mit angeklebter neuer Befestigunsäse und Führungssschienen für den Schleifblock.

[Im Bogen]
Schleifblockanlenkung durch die Drehgestelle im Bogen …

[S-Bogen]
… und im S-Bogen (ein derartiger Ausschlag ist bei aufgesetztem Gehäuse nicht möglich)

Um dem Fahrzeug das nötige Gewicht zu verleihen wurde auf dem Mittelteil das Gewicht des Roco-Schleifwagens montiert. Die Endteile wurden zusätzlich mit Bleiplatten beschwert, damit die angetriebenen Drehgestelle nicht "hüpfen". Das Fahrzeug wiegt fertig mehr als 600 Gramm.

Der Wagenkasten

Das Mittelteil wurde derart ausgefeilt, dass das Schleifstück seitenverschiebbar bleibt. Aus einem alten Fleischmann-Pop-Gepäckwagen wurden zwei Rolltore eingebaut. Alle verbliebenen Fenster wurden verschlossen.

Die beiden Kopfteile erhielten noch ein Türpaar auf der jeweils linken Seite, so dass das Schleifwagen-Personal bequem von beiden Seiten Zutritt zum Fahrzeug hat. Die Frontpartie wurde von den Köln-typischen zwei Scheinwerfern auf einen Mittelscheinwerfer umgebaut. Da es sich jetzt um ein Zweirichtungsfahrzeug handelt, bekam es noch an jedem Ende jeweils ein Rück- und ein Bremslicht spendiert.

Die Lackierung erfolgte im betriebstypischen Arbeitswagen-grün mit einigen rot-weißen Warnbaken.

[Innenansicht]
Innenansicht. Zur besseren Zerlegbarkeit sind die Verbindungskabel über dem Zentralgewicht trennbar. Unter der schwarzen Folie rechts verbirgt sich die Steuerung der Beleuchtung.

Die Beleuchtung

Auf Innenbeleuchtung wurde verzichtet. Die Fahrzeugenden werden durch Leuchtdioden (LED) beleuchtet, die mit der Fahrtrichtung wechseln (Fahrlicht weiß / Rücklicht rot). Die Beleuchtung wurde inklusive der Lichtwechselfunktion mit Dioden, LED und Z-Dioden, sowie Vorwiderständen realisiert. Für die Frontscheinwerfer wurden 3 mm weiße LED und für die Rücklichter 1 mm rote Micro-LED verwendet. Durch die unterschiedlichen Betriebsspannungen und -ströme der verschiedenen LED ist es sinnvoll jede LED mit einem eigenen Vorwiderstand zu beschalten. Vergleiche auch Abbildung des Schaltplans.

Montage der LED

Vor allem die kleinen 1mm Micro-LED haben sich als sehr empfindlich bezüglich zu großer Hitze beim Löten, sowie Verbiegen der der Lötfähnchen erwiesen. Nach einigen Versuchen, ie LED direkt auf ein kleines Platinenstück zu löten, mit steigendem Ausschuss, wurden sie schließlich steckbar montiert. Dazu wurde ein IC-Sockel in passende Stücke gesägt und auf die Platine gelötet. In diesen Sockel kann dann die LED gesteckt werden.

[Frontansicht]
Frontbereich. Die große zentrale LED wurde direkt auf die Platine gelötet, die kleine untere steckt im IC-Sockel. Im Rahmen mußte für die Beleuchtung die Kupplungsaufnahme herausgesägt werden.

Die größeren 3mm LED benötigen nicht ganz so große Sorgfalt, sie können direkt auf die Platine gelötet werden. Die Fixierung der ganzen Konstuktion im Fahrzeug erfolgt mit Sekundenkleber-Gel. Um ein Durchscheinen der einzelnen Lichtquellen zu verhindern, wird die gesamte Umgebung der LED mit schwarzem Fotokarton verkleidet. Lediglich beim roten Rücklicht ist eine geringe "Gleisbeleuchtung" festzustellen, was daran liegt, dass die Gehäuseteile nicht ganz speilfrei auf dem Rahmen sitzen.

Bei weiteren Fahrzeug(um-)bauten wird versucht vor allem die Micro-LED direkt im Wagenkasten zu befestigen. Dies erfordert dann jedoch eine trennbare Stromverbindung zwischen Gehäuse und Rahmen.

Zum Schluß noch zwei Ansichten des fertigen Schleifwagens, eine von hinten und eine von vorn.

[Rückansicht]

[Vorderansicht]

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