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Home > Modulbauer > Sven > Umbaubericht PESA SWING "Let´s swing!" – Motorisierung PESA SWING Szegedvon Sven Der ungarische Kleinserienhersteller WUMM Modell bietet eine gelungene Nachbildung der Niederflurstraßenbahn der Baureihe "SWING" des polnischen Herstellers PESA an. Das Vorbild verkehrt in der südungarischen Stadt Szeged. Das Modell wird unmotorisiert angeboten, doch die Maßstäblichkeit und Detailtreue ließen den Wunsch reifen, es im Anlagenbetrieb vorführen zu können. Die Planung
Da es sich um einen Multigelenkwagen handelt, bot sich ein Antrieb
der Fa. Halling an, den man beispielsweise auch in den ähnlich
aufgebauten Combino-Modellen vorfindet. Die ersten Schritte
Da die Wagenkästen mit dem Unterboden verklebt waren, musste ich
beim Auseinanderbauen besonders behutsam vorgehen, um die
Seitenwände aus dünnem Resin nicht zu beschädigen. Umbau des FahrwerksAn der Fahrwerks-Bodenplatte wurde die Rückwand des Fahrerstandes entfernt, da sie dem künftigen Antrieb im Wege war. Mit einer Laubsäge wurde der Innenbereich ausgesägt; dabei sollte man ca. 7-8mm von Rand entfernt bleiben, da man sonst einen Bruch der Bodenplatte riskiert.
BILD 1: Vergleich von originaler (oben) mit bearbeiteter Fahrwerks-Bodenplatte (unten). Nun wurde das Combino-Fahrwerk von Halling auseinandergebaut; benötigt wurden nur das Antriebsfahrwerk sowie vier Laufachsen. Die Metallabdeckung des Antriebsfahrwerks wurde entsprechend der erforderlichen Größe zurechtgesägt und abgeschliffen.
BILD 2: Vergleich von originalem Halling-Antriebssatz (oben) mit bearbeitetem Antriebssatz (unten). Der ausgesägte Bereich der Fahrwerks-Bodenplatte von WUMM wurde parallel dazu zurechtgefeilt, bis die Aussparung geeignet war, das Antriebsfahrwerk aufzunehmen.
BILD 3: Der Antriebssatz ist nun bereit zum Einbau in die Fahrwerks-Bodenplatte. Im nächsten Schritt wurde begonnen, die Laufachsen durch solche von Halling zu ersetzen. Um die Achsen zu entfernen, mussten die angeklebten Resin-Blättchen abgelöst werden. Auch hier war Vorsicht angebracht, da die Blättchen sehr leicht brechen. Auf die Innenseiten der Radkästen wurden größenmäßig angepasste Kupferschleifer angeklebt, um jedes Rad zur Stromabnahme heranzuziehen; hier musste darauf geachtet werden, dass der Druck der Schleifer auf die Radscheiben moderat, aber nicht zu schwach ausfällt. Oberhalb der Kupferschleifer wurden die Radkästen durchbohrt; die Öffnungen sind mindestens so groß, dass eine Litze hindurchpasst. Die Stromanschlüsse wurden vor dem Einsetzen der Radsätze angelötet.
BILD 4: Acht Kupferschleifer wurden in den Radkästen angeklebt. Unter den Kupferschleifern sind die Bohrungen für die Kabelführung erkennbar.
BILD 5: Die Stromanschlüsse eines Lauffahrwerks vom Fahrgastraum aus betrachtet Nachdem die Stromaufnahme an den Lauffahrwerken sichergestellt war, konnten die Halling-Achsen eingesetzt werden; ich habe noch etwas Schmieröl in den Achskanal dazugegeben. Die Abdeckplättchen konnten wieder angeklebt werden. Die Gelenkverbindungen blieben unverändert. Die Innendecke des ersten Wagenkasten-Segmentes habe ich mit einer Feile auf Höhe der Schwungscheibe etwas ausgehöhlt, um dieser Bewegungsfreiheit zu gewähren. Komplettierung des Antriebsfahrwerks
Nachdem Antriebsfahrwerk und Fahrwerks-Bodenplatte zueinander
passten, wurden sie miteinander Verklebt; die optimale Höhe
erzielte ich, in dem ich mich beim Ausrichten an den zuvor
aufgesetzten Wagenteilen II bis V orientierte. Sicherheitshalber
brachte ich an den Berührungspunkten von Antriebsfahrwerk und
Bodenplatte Kunststoff-Profile an, um die Stabilität zu erhöhen.
Nach dem Zusammenbau wurden die einzelnen Teile mit schwarzem
Lack bestrichen, um ein einheitliches Bild zu erhalten.
BILD 6: Blick auf die Unterseite des fertiggestellten Antriebsfahrwerks. Gewichtsverteilung und OptikZum Gewichtsausgleich mit dem Antrieb wurden im Gelenkbereich des Wagenteiles I diverse Metallgewichte angebracht; in den Dachbereichen der nichtschwebenden Wagenteile III und V wurden ebenfalls Metallgewichte eingebaut.
BILD 7: Blick auf das fertiggestellte Antriebsfahrwerk mit Decoder und Gegengewichten. Im Endzustand ruht der Decoder mit der kabellosen Seite auf dem weißen Kunststoff-Profil, das an den Gegengewichten angebracht ist.
Zur optischen Verfeinerung ersetzte ich den Einholmstromabnehmer
durch ein filigraneres Modell. BILD 8: Einer der ersten Einsätze zum TLRS-Treffen 2013 in Nürnberg; gut sind die eingesetzten Figuren und die Papierfaltenbälge zu erkennen. Vereinigung von Bodengruppen und WagenkästenDie Wagenteile II bis V verband ich aus Stabilitätsgründen wieder mittels wenig Klebstoff mit den Bodenplatten; Wagenteil I ist nur aufgesetzt und kann für Wartungsarbeiten jederzeit nach oben abgenommen werden.
BILD 9: Auch auf der Modellbahnausstellung 2013 des MEC Esslingen drehte der SWING seine Runden wie hier in Tobis großzügiger Schleifenanlage Gustav-Adolf-Straße. Das Modell befährt alle vorhandenen Radien ab 20cm aufwärts.
Bildnachweis: Johannes (Bild 8) Seitenanfang | zurück zu Sven | Home |