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Umbau M V.III BHEV Budapest

von Sven

Gleich vorneweg: als dieses Modell fahrfähig präsentiert wurde, gab es neben freudiger Anerkennung auch die Anmerkung, dass es sich hierbei keineswegs um eine Straßenbahn handele. Dem will ich nicht grundsätzlich widersprechen, denn über die Klassifizierung der Budapester BHEV-Vorortbahnen kann man diskutieren. Die Triebwagen verkehren auf unabhängigen, eisenbahnmäßigen Gleiskörpern, wobei es zumindest auf der Südstrecke richtung Csepel auch besondere, nicht abgeschrankte Bahnkörper samt Haltestellen im öffentlichen Straßenraum gibt; hier erinnert der Betrieb dann sehr stark an eine Schnellstraßenbahn bzw. Stadtbahn. Selbst die Stromversorgung soll bei der BHEV mit jener der Budapester Straßenbahn verbunden sein. Somit gibt es auch für das Modell auf unseren Modulen realistisch erscheinende Einsatzmöglichkeiten, insbesondere bei größeren Arrangements mit teilweisem Überlandcharakter.

Der ungarische Kleinserienhersteller WUMM Modell aus Budapest legte als eines seiner ersten Werke eine Kleinsereie des vierachsigen Triebwagentyps M V.III in unmotorisierter Ausführung auf. Bis auf Fensterfolien, Führerstandstrennwände, Kupplungsimitationen, Stromabnehmer und Achsen besteht das Modell aus Resin. Bodenplatte und Wagenkasten waren zusammengeklebt. Die Modelle wurden wohl auf Vorrat produziert, da andere Produkte dieses Herstellers auf Wunsch mit herausnehmbaren Bodenplatten/Fahrgestellen geliefert wurden.

Bei dem Versuch, die Bodenplatte herauszutrennen, wurde aufgrund der starken Verbindung zwischen Wagenkasten und Bodenplatte das Resingehäuse beinahe zerstört! Nur mit Geduld und Glück konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Drehgestelle konnten dank einfacher Schraubverbindungen in sekundenschnelle entfernt werden.

Zur Motorisierung wurden zwei Drehgestell-Antriebssätze der Fa. Halling herangezogen, wie sie z.B. in den Wiener E-Gelenkwagen oder Düwag-Straßenbahnen Verwendung finden. Diese sollten ähnlich wie bei früheren Umbauten in die bestehende Bodenplatte eingefügt werden. Während der Bearbeitung mit Laubsäge und Feile zerbrach die empfindliche Resin-Bodenplatte jedoch in mehrere Teile, so dass nun "Stück für Stück" vorgegangen werden musste.

[Gehäuse und Teile]

BILD 1: Zur Motorisierung wurden zwei Drehgestell-Antriebssätze der Fa. Halling herangezogen, wie sie z.B. in den Wiener E-Gelenkwagen oder Düwag-Straßenbahnen Verwendung finden. Diese sollten ähnlich wie bei früheren Umbauten in die bestehende Bodenplatte eingefügt werden. Während der Bearbeitung mit Laubsäge und Feile zerbrach die empfindliche Resin-Bodenplatte jedoch in mehrere Teile, so dass nun "Stück für Stück" vorgegangen werden musste.

Es gelang, mit Hilfe von Kunststoffprofilen, eine stabile Bodenplatte zusammenzubauen, die Raum zur Aufnahme der Halling-Antriebe bietet. Beim Einkleben der Halling-Rahmen musste auf die richtige Höhe geachtet werden, damit die originalgetreue Wagenhöhe eingehalten wurde und die anzubringenden Drehgestellrahmen ausreichend Bewegungsfreiheit erhielten. Nach Komplettierung der neuen Bodenplatte wurde diese in dunkelgrauer Farbe lackiert.

[Bodenplatte]

BILD 2: Die neu aufgebaute Bodenplatte mit den eingeklebten Halling-Rahmen von unten betrachtet.

[Probe mit Drehgestellen]

BILD 3: Gleicher Zustand von oben, nun mit probehalber eingesetzten Drehgestellen.

Nach dem Einsetzen der Drehgestelle konnte die Inneneinrichtung komplettiert, die Führerstands-Trennwände eingebaut und die übriggebliebenen Sitzbänke lackiert werden. Der ESU-Decoder des Typs Lokpilot 4.0 wurde mit Klebeband an einer Führerstands-Trennwand befestigt. Fahrerfiguren und Fahrgäste bezogen Platz im Wageninneren.

[Fertiges Fahrgestell]

BILD 4: Fertiggestelltes Fahrwerk inklusive Inneneinrichtung, Fahrpersonal und Fahrgästen.

Die Drehgestellblenden von WUMM konnten ohne Probleme von den Originalrahmen abgetrennt und an den Halling-Drehgestellen angeklebt werden; so ergibt sich äußerlich fast kein Unterschied zum Standmodell!

[Fahrgestell fertig]

BILD 5: Fahrwerk im Endzustand von unten. Gut sind die auf die Halling-Drehgestellrahmen aufgeklebten WUMM-Drehgestellblenden zu erkennen.

Nun war das Modell Fahrbereit. Die freiliegenden Drehgestelle erlauben Kurvenradien bis 21 cm, so dass das Fahrzeug auf einem Großteil der MN-Module einsetzbar ist.

Zur Verbesserung der Optik gab es einige Ideen, von denen die meisten bereits umgesetzt wurden. So erhielt das Fahrzeug vier neue, separat eingesetzte Frontscheiben, die gegenüber dem ursprünglichen Erscheinungsbild mit hinterlegter Folie angesichts des dicken Resin-Gehäuses einen Fortschritt darstellten. Aufgrund des sehr groben Resin-Abgusses musste jede Frontscheibe individuell angefertigt werden; sie erhielten vor dem Einbau jeweils einen schmalen schwarzen Rahmen mittels wasserfesten Stiftes. Die Scheibenwischer wurden mit dünnen schwarzen Zierstreifen-Decals imitiert. Die Handgriffe der Führerstandstüren entstanden aus silberfarbenen Decal-Teilen. Die Wagennummern wurden in Form von Naßschiebe-Ziffern angebracht. Die Zielanzeigen wurden am PC erstellt, ausgedruckt, zurechtgeschnitten und am Modell angeklebt.

[Kopf alt]

BILD 6: Frontpartie im Originalzustand.

[Kopf mod.]

BILD 7: Frontpartie "Plus" mit eingesetzten Frontscheiben samt Scheibenwischern, Zielanzeige und Türgriff.

In einer ersten Stufe wurde das Dach dahingehend gealtert, dass die Dachwiderstände dungelgrau gefärbt wurden. Der Stromabnehmer wurde mittels einer Mischung aus Klarlack und mattschwarzer Farbe behandelt. Die Drehgestellblenden wurden zwischenzeitlich mit brauner Pulverfarbe gealtert.

[M V.III in GAS]

BILD 8: Im März 2013 begegnet der Budapester M V.III während einer Modellbahnausstellung in Esslingen am Neckar auf dem Modul Gustav-Adolf-Straße einem Stuttgarter DT8.10.

Bildnachweis: Alle Bilder von Sven

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