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Johannes

von Johannes

Johannes' Fahrzeuge Historische Anlage


Den Wunsch nach einer eigenen Modellstraßenbahnanlage trug ich schon lange in mir. Es sollte auf jeden Fall eine Meterspuranlage nach Stuttgarter Vorbildern werden und aus einzelnen, leicht verstaubaren Modulen bestehen. Aus Zeit- und Platzgründen schob ich das Projekt immer wieder vor mir her; und das Rad neu erfinden (mit Normen etc.) wollte ich auch nicht unbedingt.

Initialzündung war dann eine Ausstellung in Stuttgart im Januar 2010, auf der Tobi erstmalig seinen "Blop" mit einer Meterspurschleife vorstellte. An die Schleife andocken heißt nur eine Schleife bauen müssen und die Baunorm war einfach, aber durchdacht und robust. Nur eine Anpassung an Meterspur war nötig.

Dann ging alles recht schnell: innerhalb weniger Monate entstanden die Module des Betriebshofs Feuerbach und der Endschleife Hunsrückstraße; zumindest im betriebsfähigen Rohbau. Premiere für die neuen Module war dann die Ausstellung in Veitsbronn (bei Fürth) im Dezember 2010, wo sich die neuen Module gut bewährten.

2011 kamen dann die Module Berliner Platz und Waldheim dazu, um mit einer zweiten Schleife gegebenenfalls auch eigenständig ausstellen zu können. Nachdem bei den ersten Modulen bereits ausschließlich Selbstbaugleise zum Einsatz kamen, wurde die Technik jetzt perfektioniert und die Gleise aus Neusilber komplett gefräst. Sowohl optisch wie auch betrieblich hat sich diese Methode so bewährt, dass jetzt nach und nach alle bisherigen Eigenbaugleise nach "alter" Methode durch gefräste Gleise ersetzt werden.


Mir geht es bei den Modulen nicht um die exakte Umsetzung ins Modell (was bei den Restriktionen von Modulen auch kaum machbar wäre), sondern um eine vorbildorientierte Gestaltung mit Wiedererkennungswert für Ortskundige. Dass das wohl klappt, kann ich immer wieder erleben. Eine Hobby-Kollege aus Stuttgart meinte einmal: "Hier habe ich früher gewohnt (gemeint war das Betriebsgebäude), hier wohne ich heute (gemeint war der große Wohnblock) und hier (die Eckkneipe gegenüber) habe ich gestern ein Bier getrunken!"



Betriebshof Feuerbach (130x90cm, Doppelmodul)

Das jetzt im Rohbau fertiggestellte Modul stellt eine reale Situation in Stuttgart dar: Den ehemaligen Betriebshof Feuerbach und die in der Nähe liegende Schleife Hunsrückstraße (siehe nächstes Modul).
Der Betriebshof Feuerbach ist dabei ein ideales Objekt zur Umsetzung. Mit seinen vier Abstell-, einem Werkstatt- und einem Freiluftgleis bietet er sich förmlich für beschränkte Platzverhältnisse auf Modellbahnanlagen an.

Abweichend von den meisten Modulen des Modulbau Nürnbergs ist das Modul in reiner Meterspur ausgeführt. Dies erweitert den vorbildgerechten Einsatz von meterspurigen Fahrzeugen. Ein Anschluss an Tobis Dreischienengleise ist über ein Übergangsmodul oder über den Berliner Platz möglich.

Alle Gebäude sind komplette Eigenbauten und realen Vorbildern nachempfunden.

Nach nur wenigen Jahren erwiesen sich die handgebogenen Schienen und handgefeilten Weichen dem rauen Ausstellungsalltag nicht mehr gewachsen. Daher wurden alle Gleisanlagen herausgerissen und durch CNC-gefräste Gleise und Weichen ersetzt. Die bisherige rein elektromechanische Weichenansteuerung wurde durch eine prozessorgesteuerte ersetzt. Ebenfalls wurde die Gestaltung des Moduls deutlich verfeinert.


Das Modul vor dem Teilabriss.


Der Abriss ist im vollen Gange.


Die Gleise sind entfernt. Endlich Platz für wirtschaftliche Busse!


Die neue Gleisharfe im Kopfsteinpflaster.


Die neu gestaltete Depoteinfahrt.


Schleife Hunsrückstraße (75x65 cm)

Die Schleife Hunsrückstraße diente sowohl als Endstelle der Linie 13 als auch als betriebliche Wendemöglichkeit für den naheliegenden Betriebshof Feuerbach.

Das reine Meterspur-Modul hat ebenfalls einen Gleismittenabstand von 35 mm und liegt in der Normstraße. Durch die Seitenlage musste bei der Schleife bis an den Rand des Möglichen gegangen werden. Dies gilt sowohl für den Abstand des Gleises vom Anlagenrand als auch für die verwendeten Radien.
Dank der höheren Gelenkigkeit von Meterspurfahrzeugen konnte hier ein 230mm-Radius verwendet werden.

Auch hier zeigen die handgearbeiteten Gleisanlagen deutliche Schwächen. Ein Umbau auf CNC-gefräste Gleise ist bereits in Vorbereitung.




Schleife Hunsrückstraße mit DoT4 (Eigenbau)


Berliner Platz (150x65 cm)


blau: Meterspur, schwarz: Normalspur, orange: Dreischienengleis

Das Modul "Berliner Platz" ist ein Doppel-Modul, das ein fiktives Gleisbild darstellt. Es lehnt sich von der Idee her an den Berliner Platz in Stuttgart in den 1980er Jahren an, auf dem sich Meterspur, Normalspur und Dreischienengleise trafen. Des weiteren gab es damals dort eine Schleife für Meterspur.

Die Gebäude entsprechen realen Vorbildern am Berliner Platz und sind weitgehend maßstäblich ausgeführt. Im linken Modulteil ist eine kleine Parkanlage von der Wendeschleife eingerahmt.

Bei diesem Modul sind erstmalig alle Weichen, Kreuzungen und fast alle Gleise aus Neusilber gefräst. Neben dem sehr sauberen Gleisbild ergeben sich auch hervorragende Fahreigenschaften durch perfekte Gleislage.


Modul Berliner Platz im Überblick


Detail mit dem maßstäblich nachgebauten Brunnen des "Städtischen Verschönerungsvereins"


Auch die Stuttgarter DT8 können das Modul befahren


Gefräste Weichen und Schienen vor Aufbringen des Straßenbelags.


Waldheim (80x65 cm)

Im "Straßenbahner-Waldheim" der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) auf der Waldau fährt eine sogenannte "Jugendbahn", liebevoll "Rumpelstilzchen" genannt, auf einem Rundkurs. Die Bahn ist nicht öffentlich und wird bei Betriebsfesten für die Kinder der Mitarbeiter in Betrieb genommen. Das Original fährt auf 600 mm-Spur.

Das Modul stellt diese Jugendbahn nach. Die vorbildgerechten und maßstäblichen Fahzeuge fahren auf H0f-Feldbahngleisen und werden von den Zuschauern per Knopfdruck gesteuert.
Das Modul erfreut sich besonders bei Kindern großer Beliebtheit.

Die Ausgestaltung zu einer Parklandschaft mit Bäumen ist in Arbeit.


Überblick über das Waldheim mit dem "Rumpelstilzchen"


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